Montag, 26. Oktober 2009

Ja, auch mich kann man mit Rabattaktionen ködern!

Klamotten-Schlussverkäufe lassen mich ziemlich kalt (es sei denn, ich brauche ganz drigend irgendwas) und ich kann auch wunderbar an einem Schuhgeschäft vorbeigehen, ohne unbedingt hineinrennen und dann die nächsten zwei Stunden dort drin versacken zu müssen.

Aber wehe, einer der großen Elektronikhändler bietet vergünstigte DVDs und CDs an! Was für so manche Frau der Sommerschlussverkauf in ihrem Lieblingsschuhladen ist, das sind für mich die Sonderaktionen. Ich stöbere immer mit Freuden durch die Regale und Ausstellungsflächen, quetsche mich am kichernden Teeniepulk vor dem FSK 18-Bereich vorbei und an den Leuten, die bereits so "in" ,dass sie die - immer größer werdenden - BluRay-Ecken bevölkern können. Manchmal hat man richtig Glück und findet eine kleine Filmperle für gaaanz wenig Geld oder freut sich ganz einfach, dass die tollen Filme, deren DVDs mit null Extras aufwarten, jetzt auch entsprechend wenig kosten.

Beim lokalen roten Großhändler war natürlich heute wieder der Teufel los; einige Sachen waren auch prompt ausverkauft (zum Glück nicht das, was ich haben wollte), und da es leider hart aufs Monatsende zugeht, musste ich mich auch noch in meinem Kaufrausch beschränken! Auf Wiedersehen, Brügge sehen.. und sterben?, goodbye Slumdog Millinär, adieu This is England. *seufz*

Dafür war ich so dreist und habe einen gerade erschienen Film gekauft (gleichbedeutend mit "eigentlich viel zu teuer, aber egal"): So finster die Nacht, mein diesjähriger Halloween-Film (neben dem Standard Sleepy Hollow, Sweeney Todd). :) und Neuzugang. Um aber dieses empfehlenswerte Filmchen überhaupt zu erstehen, musste ich mich in die Höhle des Löwen wagen, und einen Mitarbeiter fragen! Zum Glück hab ich den erwischt, der noch halbwegs mit Elan bei der Sache ist (und heute sogar überraschend gut gelaunt war) und natürlich erhielt ich meine Lieblingsantwort: "Der müsste hier im Regal unter S stehen. Oder unter FSK 18." Bitte? Natürlich war die DVD dann auch unter FSK 18 und ich gestehe, dass ich das Regal gar nicht bis dort abgesucht habe. Ich hätte es nach langjähriger Erfahrung eigentlich besser wissen müssen...

Vermutlich hätte ich, wenn ich seine überaus "motivierte" Kollegin gefragt hätte, wieder nur einen verständnislosen Blick geerntet. Sie versuche ich seit dem Pans Labyrinth-Fiasko zu meiden, nachdem sie 1. offensichtlich keine Ahnung hatte, von welchem Film ich redete (wer interessiert sich auch schon für sowas wie die Oscars?) und mich 2. mit einem genervten "Haben wir nicht, kriegen wir auch nicht rein" abspeiste. Ich weiß bis heute nicht, ob sie überhaupt den Titel gesucht hat oder nur so getan hat. Naja, eine Woche später stand dann der "Haben wir nicht, kriegen wir nicht"-Film in einfacher und Special-Ausführung im Regal.

Das so nebenbei. jedenfalls war heute ein erfolgreicher Tag, was die Erweiterung meiner DVD-Sammlung angeht. So viele schöne Filme... und viel zu wenig Geld, um sie alle zu kaufen. *nochmal seufz* Jaja, ich hab's schwer. ;)

Dienstag, 20. Oktober 2009

Ich bin schockiert und verzweifelt, so'n bisschen zumindest

Urlaub zu haben ist was Feines. Man kann ausschlafen (wenn man denn dazu in der Lage ist und einem die innere Uhr nicht einen Strich durch die Rechnung macht...), rumgammeln, sich des schönen Wetters erfreuen usw.

Da meine innere Uhr dummerweise ziemlich gut funktioniert, und mich der pünktlich einsetzende Muskelkater vom gestrigen Sand- und Dreckschippen sowieso nicht richtig schlafen ließ, habe ich mich heute morgen mit Begeisterung auf Scrubs gestürzt. Ich habe die Serie bisher noch nie bewusst gesehen (wenn sie abends einmal lief und ich zufällig den Fernseher laufen hatte, war meine Aufmerksamkeit meistens entweder von unglaublich spannenden Hausaufgaben, oder von sehr wichtigen Telefonaten beansprucht, sodass ich also mindestens die Hälfte der Folge verpasste) und mich wunderbar amüsiert! Naja, bis dann eben die Werbung kam. Okay, wäre es Werbung gewesen, hätte ich ja nix gesagt. Aber haha, reingefallen: Es war eine "Quizbreak"! Bitte was?! Könnte ich hier Icons wechseln, wäre dies der Moment für das WTF-Icon. Da wird man also aus der Serie gerissen um sich nicht mehr oder weniger gute Werbespots anzuschauen, sondern von diesen typischen Telefonquiz- "Sendungen" hysterisch dazu aufgefordert zu werden, doch jetzt SOFORT anzurufen, "denn, meine Damen und Herren, hier geht es um ein voll cooles Notebook mit WLAN und hey hey hey, man kann damit sogar skypen! Und ganz viele andere tolle Funktionen hat es auch! Glauben Sie mir einfach! Rufen Sie jetzt an und Sie bekommen nicht 150, NEIN, sondern 250 € dazu!!!!"

WAAAHHHH! Ist man vor dieser Scheiße wirklich nirgends sicher?! Und ich habe immer das Problem, dass ich einfach hinschauen muss. Blinkende Lichter, ein verzweifelter ähm, "Moderator", diese nervige drängelnde Soundkulisse, die einem, natürlich gaaanz unauffällig, suggeriert, dass ein Anruf jetzt sofort erfolgen muss, denn sonst könnte ja ein anderer das tolle Notebook gewinnen... Da lob ich mir bis heute diesen einen jungen Herrn, der den ganzen ach-so-klugen Typen hinter den Kulissen dieser Shows so dermaßen einen reingewürgt hat, als er bei "Tiere mit S" den Stirnlappenbasilisken nannte. Und richtig lag. Nehmt das, ihr Mistkerle! HA-HA!

Dennoch, Scrubs war sehr cool. Zach Braff ist einfach ne sympathische Type und ich hab mich sehr gut unterhalten gefühlt. Für die bescheuerte "Quizbreak" kann die Serie ja nix.

Ein bisschen Verzweiflung macht sich bei mir dann aber doch breit: Ich würde unglaublich gern Away we go im Kino sehen, aber - Surprise, surprise! - der läuft ja nirgends. Okay, "nirgends" ist natürlich das falsche Wort, aber er läuft nicht in meiner Nähe, und damit meine ich "in einem Kino, dass ich in 30 min Fahrt mit Auto oder Zug erreichen kann, ohne ewig nach einem Parkplatz suchen zu müssen".

Noch nicht mal der UFA in Düsseldorf zeigt den! Hallo? Die Kritiken machen einem den Mund wässerig, und dann sowas. Schön und gut, dass er im Metropolis in Köln läuft (OmU versteht sich) und das ist auch ein echt hübsches Kino und Sweeney Todd dort zu sehen, war wunderbar, aber diesen Film würde ich gern genießen, ohne mich mit Untertiteln beschäftigen zu müssen. Und eine knappe Stunde Anfahrt zu benötigen. Naja und gegen die Innenstadt von Aachen hatte ich irgendwie schon immer eine leichte Abneigung. Immerhin kann man sich nicht so richtig verfahren, schließlich besteht Aachen fast nur aus Straßen, die im Ring verlaufen. Man kommt nur immer so schwer wieder raus, wenn man einmal drin ist (ich glaub, Aachen will ganz einfach nicht, dass man jemals wieder raus kommt).

Okay okay, der Film läuft im Bambi in Düsseldorf. Aber mich allein durch D'dorf und das Straßenbahnsystem zu kämpfen spricht mich nicht wirklich an. Vielleicht bin ich einfach kein Großstadtkind. Genug rumgeheult. Das hat man eben davon, wenn man in der Provinz lebt. ;)

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Man sollte immer versuchen, in lästigen Aufgaben noch etwas Spaß für sich zu finden...

Manchmal geht mir mein Studium ja doch sehr auf die Nerven. Noch nicht mal an den Freitagabenden oder samstags, wenn ich in der Hochschule sitze und versuche, mit interessiertem Blick dem Dozenten zu folgen. Nein nein, von diesen furchtbaren Zeiten wusste ich ja schon vorher, also darf ich mich auch nicht beschweren.

Es sind eher Sachen wie der Lernaufwand, der leider bei einigen Fächern ziemlich unverhältnismäßig zur Relevanz desselbigen ausfällt. Englisch zum Beispiel. Ich mag Englisch. Seit der 8. Klasse war es immer eins meiner Lieblingsfächer und ich hab mich selbst durch den nicht besonders guten Leistungskurs-Lehrer nicht in meiner Liebe für die englische Sprache beirren lassen (obwohl er sich wirklich alle Mühe gegeben hat!).

Nun sitze ich also im 2. Semester Englisch ("Vertiefung", wie es nun heißt). Das vorige Semester ging für mich ja höchst erfreulich zuende, aber auch dort war der Arbeitsaufwand sehr hoch... massig Grammatik- und Vokabelaufgaben bearbeiten, Texte lesen und dazu Fragen beantworten, Internetrecherche und das allseits beliebte "Learning Diary". Mir ging es einfach nur auf die Nerven, aber ich habe wenigstens keine Probleme mit dem Verständnis der Texte. Ein richtig hohes Pensum war das alles aber für diejenigen, die Englisch schon vielleicht seit 20 Jahren nicht mehr hatten... die Freude war riesig. Und nebenbei gab es ja auch noch 3 andere Module, für die gelernt werden wollte.

Und nun ist das übergreifende Thema "Präsentationen". An sich ja ganz schön, aber nun muss ich doch ein bisschen jammern: Ich kann Präsentationen nicht leiden! *jammer* Auf Englisch. Mit PowerPoint und so. Und auch noch über irgendein wirtschaftliches Thema, das sich doch bitte irgendwie auf unseren Betrieb, in dem wir arbeiten, beziehen soll. Na danke.  Ich drücke mir bereits fleißig die Daumen, dass ich zu dem Thema etwas vortragen darf, welches ich mir ausgesucht habe.

Wie dem auch sei: Da unsere Dozenten ja doch alle ganz lieb sind, müssen wir auch jeder nur eine größere (will heißen ca. achtminütige) Präsentation halten. Und natürlich wieder fleißig Vokabel- und Grammatikaufgaben lösen. Zählt ja alles für die Endnote.

Aber um schon mal ein wenig zu üben, "darf" jeder eine Mini-Präsentation in der ersten Stunde halten. "Mini" bedeutet: Worüber rede ich heute hier?, wie ist mein Thema aufgebaut?, netter kleiner "Icebreaker" wie z.B. ein Bild. Und fertig. Aber selbst darauf hatte ich nicht wirklich Lust. Ich muss schließlich immer noch vor versammelter Truppe stehen und mit PowerPoint klarkommen, womit ich noch nie wirklich gearbeitet habe.

Wie mache ich also das Beste aus dieser Situation? Nun, das Thema ist frei wählbar, es kann ein Hobby sein, irgendwelche News etc. Natürlich muss ich diese Situation schamlos ausnutzen; die Gelegenheit  kommt so schnell nicht wieder!  Also habe ich beschlossen, über Fluch der Karibik zu reden.  Da soll mal einer nachher behaupten, ich hätte nicht enthusiastich gewirkt! *g* Das Blöde an der ganzen Sache ist nun sogar: Ich könnte denen von mir aus auch einen halbstündigen Vortrag darüber halten... Aber hey, so hab ich zumindest einen Anreiz, mich an die Präsentation zu setzen.  Und wenn eine Studentin über ihren Handtaschentick reden darf, dann darf ich über Piraten reden. So!

Sonntag, 11. Oktober 2009

Eine wunderbare Reise

Eigentlich hatte ich ja gar nicht vor, mir das neueste Pixar-Werk im Kino anzuschauen. Nicht, dass ich Pixar-Filme nicht mag. Ganz im Gegenteil. Ich mag sie sehr. Sowohl ihre Kreativität, ihren Ideenreichtum als auch ihre Liebe zu und für Details.

Und ich erinnere mich gern daran zurück, wie ich in jungen Jahren und mit staunenden Augen den ersten vollständig am Computer erstellten Kinofilm der Pixar-Animation-Studios fasziniert im Kino verfolgt habe (die Rede ist natürlich von Toy Story). Dennoch habe ich nicht das Bedürfnis, mir jeden neuen Film von Pixar nun im Kino ansehen zu müssen. Bei manchen reicht es mir eben auch, mir dann irgendwann einfach die DVD zu holen. Meine Sympathie bzw. meine Begeisterung müssen sie sich nun auch mal mit anderen Filmvorlieben bzw. Vorlieben für andere Filmgenres teilen.

Auch bei Oben, welchen ich vorgestern mit meiner Schwester im Kino angeschaut habe, wollte ich mit "dem ersten Mal" warten, bis er dann auf DVD erscheint. Ursprünglich. Nun habe ich mich doch dagegen entschieden. Erstens, weil ich bisher nur durchweg gute Kritiken gelesen habe und mir auch vom Hörensagen bzw. den Erzählungen derjenigen, die den Film bereits gesehen haben, ein recht genaues Bild machen konnte. Zweitens, weil mir die Trailer und Filmausschnitte, die ich im Netz gefunden und gesehen habe wirklich sehr gefielen. Und zu guter Letzt, weil meine Schwester von irgendwann Mal noch zwei Kino-Freikarten hatte, die sie gedachte nun zum Einsatz kommen zu lassen und mit denen sie vor meiner Nase hin- und herwedelte. Das war natürlich ein schlagendes Argument, dem man sich nur schwer entziehen konnte und dem ich auch nichts mehr entgegen zu setzen hatte *g*.

Nun, dies ist ganz sicher keine Rezension über den Film Oben im üblichen Sinne, denn diese Arbeit hat Sunny bereits hier wunderbar erledigt, so dass ich mir das Erzählen der Handlung und Ausführungen zu derselben an dieser Stelle ersparen werde. Dennoch ist mir danach, einfach noch ein paar Worte zum Kinobesuch selber sowie einige wenige Gedanken zum Film zu hinterlassen.

Wir wählten die Abendvorstellung um 20:00 Uhr in einem der größten Kinokomplexe in unserer Heimatstadt. Oben wurde in einem der mittleren Kinos gezeigt mit ca. 260 Plätzen. Der Saal war zu etwa zwei Dritteln gefüllt, was mich dann doch überrascht hat (ich hätte mit weniger gerechnet). Sicher spielte eine Rolle, dass es sich um eine Vorstellung am Freitagabend handelte und die warmen Sommerabende vorbei sind, in denen sich die Leute lieber zum Grillen im Garten treffen, als ins Kino zu gehen. Aber der Film läuft bereits in der 4. Woche und der Kinokomplex enthält 14 Kinos. Das Angebot an Konkurrenzfilmen ist da natürlich nicht gerade klein, allen voran zurzeit immer noch Wickie und die starken Männer, vor dessen Kinokasse sich auch in der 5. Woche, nachdem der Film in den Kinos angelaufen ist, immer noch eine sehr lange Schlange reihte, wie wir beobachten konnten. Aber vielleicht hat sich ja durch Mund-  propaganda mittlerweile doch herumgesprochen, dass Oben ein wirklich sehenswerter und weiterer gelungener Film von Pixar ist, der einen Kinobesuch allemal lohnt. Zumindest bei mir hat das ja funktioniert^^. Ich würde es dem Film auf jeden Fall sehr wünschen.

An Werbung für kommende Filme wurden Trailer zu Planet 51, Küss den Frosch, Niko-ein Rentier hebt ab und Alvin und die Chipmunks 2 gezeigt.

Und dann begann auch schon der obligatorische Pixar-Kurzfilm, der ja immer vor dem eigentlichen Hauptfilm folgt. Ja, in diesem Kino wurde er gezeigt! Ich habe öfters gelesen, dass dies wohl nicht immer und überall der Fall gewesen ist, was an sich schon ein Schande ist und eigentlich an Unverschämtheit grenzt, denn sie gehören bei Pixar-Filmen nicht nur einfach dazu (und sind schließlich im Kinopreis mit inbegriffen^^), sondern stimmen in der Regel auch gut auf das dem Kurzfilm folgende eineinhalb bis zwei Stunden dauernde Kinoerlebnis ein.



Teilweise wolkig war mir zwar schon durch Youtube bekannt, allerdings in  wirklich grottenschlechter Qualität, so dass ich froh war, ihn jetzt sozusagen in voller Schönheit genießen zu können.

Was soll ich sagen? Wunderschöner Vorfilm! Allein das Thema des Kurzfilms (die kleinen Babys kommen aus den Wolken und ja, es stimmt....der Storch bringt sie!) ist schon eine unglaublich entzückende Idee an sich und wurde einfach hinreißend und sehr liebevoll umgesetzt in wirklich sehr schönen Bildern.  Ich liebe diese Pixar-Kurzfilme einfach und bin immer wieder überrascht über den Ideenreichtum dafür. In der Rangliste meiner Lieblings-Pixar-Kurzfilme nimmt dieser in jedem Fall eine der vorderen Ränge, wenn nicht sogar momentan den ersten Platz ein. 

Die Zuschauer sind schon beim Vorfilm wunderbar mitgegangen. Als die einzelne, einsame, traurige, dunkle Wolke unterhalb des hellen, rosa durchfluteten Wolkenfeldes auftauchte gab es schon ein allgemeines mitfühlendes "Oooooh", was durch wirklich den gesamten Kinosaal raunte.....und es sollte nicht das letzte bleiben *g*. Der Vorfilm vermittelt eine herrliche Stimmung und entlässt einen mit einem zufriedenen Lächeln und in freudiger Erwartung auf den Hauptfilm.

Wie sich schon im Vorfilm andeutete, hatten wir mit dem Publikum dieses Mal viel Glück. Hauptsächlich erwachsenes Publikum, aber tatsächlich auch noch ein paar jüngere Kinder darunter (was bitte machen die um diese Uhrzeit noch im Kino? Tsss...). Sie fielen jedoch überhaupt nicht unangenehm auf, was natürlich ganz sicher auch daran lag, dass sie in Begleitung ihrer Eltern waren und dass es sich überwiegend um ein Erwachsenen-Publikum handelte im Gegensatz zu den Nachmittagsvorstellungen voller Kinder aller Altersklassen, gerade bei solcher Art von Filmen (das letzte Mal erlebt bei der Nachmittagsvorstellung von Ice Age 3...uff!). Aber sie waren unüberhörbar, vor allem bei den eher slapsticklastigen Szenen.

Wie gesagt, das Publikum war prima, ist sehr gut mitgegangen, war an den richtigen Stellen still und gerührt oder eben amüsiert, erheitert und hat folgerichtig deshalb auch an genau den richtigen Stellen mitgelacht. Es war spürbar, wie das gesamte Publikum den Film regelrecht "mitgelebt" hat. Das war schön und ist mir so -in dieser Form- auch bis jetzt nur ein einziges Mal passiert und zwar damals in der zweiten Vorstellung von PotC 2, die ich seinerzeit besucht habe. Auch da ein tolles Publikum, was den Film für mich zu einem doppelten Genuss hat werden lassen. Dieses Glück hat man ja leider nicht immer^^.

Direkt hinter uns und schräg in der Reihe direkt vor uns, saßen zwei Typen, die sich an manchen Stellen im Film gar nicht mehr einkriegen wollten und so lauthals und herzhaft gelacht haben, dass sie die restlichen Zuschauer dann noch mal umso mehr mitgerissen haben *g*. Schön auch, wie das Publikum auch gerade auf die etwas feineren Nuancen und mehr versteckten humoresken Szenen reagierte und diese durch ein leises Lachen oder unterdrücktes freudiges Gekichere honoriert hat.

Das einzige, was mich anfangs ein wenig nervte, war der Typ direkt neben mir, der ein Portion Nachos verspeiste und dessen ständiges Knurpseln und Krachen mich zu Beginn ein paar Mal aus meiner Konzentration auf den Film riss. Irgendwann dachte ich: "Du meine Güte, wann hat er sie denn endlich aufgegessen....die Portion war doch gar nicht so groß, menno!". Aber ungefähr nach einem Drittel des Films verstummte er dann endlich und erstarb. Beziehungsweise "es". Also das Knurpseln, nicht der Typ *g*. Und nachdem dessen Nacho-Hunger bis zum Ende des Films wohl offensichtlich gestillt war, tat sich auch –Gott sei Dank- keine weitere Störquelle mehr für mich auf, so dass ich den Film ohne weiteres durchgängig bis zum Ende genießen konnte (inklusive des Abspanns, der ebenso wie der ganze Film sehr liebevoll gemacht und gestaltet ist).

Zum Film selber:

   

Schön fand ich, dass Pixar diesmal zwei Spezies zu Hauptcharakteren gemacht hat, die auch in unserer realen Welt nun eher zu den ich will nicht sagen "Randgruppen" gehören, aber doch zu den kaum bis gar nicht beachteten oder auch durchaus oftmals ausgegrenzten Gruppen, die sicher weniger als mehr im Zentrum unserer Gesellschaft stehen und eben oft hintenan fallen. Alleinstehende, verbitterte, gesundheitlich bereits eingeschränkte, vereinsamte, alte Menschen und kleine, dicke, ständig essende, emotional wohl eher vernachlässigte und gleichsam nach Anerkennung wie Schokolade hungernde (jedenfalls in diesem Fall *g*)  Kinder. Mutig finde ich das. Es sind ja damit nicht unbedingt die klassischen Helden, die wohl eher das Publikum (vor allem wohl das jüngere) ins Kino ziehen dürften. Und doch sind sie Helden. Auf ihre sehr eigene Art und Weise.

Im Übrigen habe ich mich verliebt. Und zwar bereits, als ich den Trailer zum ersten Mal  gesehen habe. Sofort und auf der Stelle! In Russell *g*. 

Dieser kleine, übergewichtige, übereifrige Junge ist einfach nur supermegaknuffig. Aber eben auch der schrullig-liebenswerte Carl ist auf seine Art einfach herzig. Und kämpft mit seinen "Waffen", ganz seinem Alter entsprechend *g*. Hunde- und Vogelliebhaber kommen in diesem Film übrigens auch voll auf ihre Kosten.

Die deutsche Synchro fand ich durchweg gelungen. Besonders auch bei Carl und Russell. Die Stimmen passten für mich perfekt zu den Charakteren.

Tränen vergossen habe ich übrigens nicht. Das mag aber sicher auch daran liegen, dass ich bereits zuviel von dem Film gelesen und gehört hatte, so dass ich wusste, was mich erwartete. Die einzige Stelle, die diesbezüglich für mich ein wenig grenzwertig war, war die, als Carl noch einmal in dem Abenteuerbuch blätterte und entdeckte, dass Elli ihm dort noch etwas hinterlassen hatte. Da, in diesem Moment, als Carl diese Entdeckung machte und welche Botschaft Ellie ihm damit nach ihrem Ableben noch vermittelte, und als sich dann auch noch seine Augen mit Tränen zu füllen begannen, da bekam ich fast selber Pipi in den Augen und musste dementsprechend einen Moment lang tatsächlich schwer schlucken.

Meine Schwester hat übrigens geweint. Und nicht nur einmal ;).

Oben ist ein Film zum Lachen und zum Weinen. Ein Film für Jung und Alt, für Groß und Klein, für Dicke und Dünne, für Schokoladenliebhaber und auch für die, die schokoladen-technisch eher zu den Unbestechlichen gehören *g*. Ein Film für Jedermann...und auch für jede Frau ;). Kurz gesagt, ein Film für die ganze Familie. Mit wunderschönen Landschaftsbildern. Mit unglaublich liebevoll ausgearbeiteten Charakteren. Ein Film, der einen mit auf die Reise nimmt. Nicht nur auf eine Reise nach Südamerika und hinein in das gemeinsam zu bestehende Abenteuer der Protagonisten, sondern auch auf die emotionale Reise in deren eigene(n) Geschichte(n).

Mich persönlich hat der Film einfach nur begeistert, gerade auch in seinen stillen, melancholischen Momenten sowie in seinen Details und ich finde ihn in seiner ganzen Mischung aus heiter, komisch, traurig, ruhig und abenteuerlich absolut rund und überaus gelungen.

Im Nachhinein bin ich wirklich froh, dass ich ihn mir -entgegen meiner ursprünglichen Intention- nun doch im Kino angeschaut habe, denn gerade auch bei den Landschafts- und Luftbildern entfaltet sich deren Wirkung noch einmal ganz anders und um so mehr, wenn man sie auf einer großen Kinoleinwand sehen kann (und das gilt für den Hauptfilm ebenso wie für den Vorfilm Teilweise wolkig!).

Deshalb bleibt wohl am Ende nur zu sagen: Danke für diese wunderbare Reise, Pixar!

Fazit:
Wer sich auf die Reise von und mit Carl und Russell einlässt, wird garantiert nicht enttäuscht werden. Ein wunderschöner, herzerwärmender, sehr liebevoll gemachter und gestalteter Film, der einen mit einem guten Gefühl wieder nach Hause entlässt. Absolut sehens- und ebenso empfehlenswert!




Weitere Filmkritik zu "Oben"

Sonntag, 4. Oktober 2009

Manchmal muss man auch meckern dürfen...

Oben ist ein Film, der mit jedem Mal Anschauen besser wird. Der Film ist sogar so "unkaputtbar", dass er sich gegen alle Hindernisse, die seinen wohlwollenden Zuschauern in den Weg gelegt werden, behaupten kann. Bestes Beispiel dafür: Die von meinen Freundinnen und mir am Freitagabend besuchte Vorstellung.

Ich hatte mich sehr darauf gefreut, mit ihnen diesen Film anzusehen. Aber irgendeine unbekannte Macht wollte anscheinend nicht, dass wir Oben ungestört genießen können. Zuerst einmal wurden wir in unserem Stammkino in den Mini-Kino"saal" abgeschoben. Da passen ja immerhin 50 - 60 Leute rein, reicht also für so einen lächerlichen Animationsfilme locker aus, schließlich laufen ja ansonsten Meilensteine der Filmkunst wie Gangs... Hey, aller Bitterkeit zum Trotz ist der vielleicht sogar ganz unterhaltsam, und wenn ich nochmal 14 wäre, würde ich ihn mir vielleicht sogar ansehen. So war ich einfach nur ein wenig, ähm, enttäuscht, dass wir in diesen kleinen Raum mussten. Da wird es nämlich spätestens ab der Hälfte des Films immer unglaublich warm drin, zumindest wenn viele Plätze besetzt sind. Wie Freitag.

Okay, gut, mit dem Saal kann man ja leben.  Nicht super, aber auch da hab ich schon nette Vorstellungen erlebt.  Hat ja doch eine recht heimelige Atmosphäre, wenn man genug Vorstellungskraft besitzt.

Das Ganze steht und fällt jedoch mit den anderen Zuschauern, die sich noch so in der Vorstellung einfinden. Oh, es waren ein paar ganz vernünftige Leute da, die den Film auch offensichtlich sehen wollten. Dumm nur, dass der Großteil des Publikums aus nervigen Gören (anders kann ich sie leider nicht nennen) aus der gefährlichen Altersgruppe ca. 8 -12 bestand. Hinzu kam noch ein Grüppchen obercooler Teenies, dessen männlicher Anteil wohl eigentlich viel zu cool für Oben war. Was man doch nicht alles tut für die Flamme aus der Parallelklasse.

Die Gören gingen uns schon vor Filmbeginn auf die Nerven mit ständigem Rumgehampel zwei Reihen hinter uns und lautem Gequatsche, meist mit ungeduldigen "Wann fängt das endlich an?!"-Fragen. Also wirklich, wie können es die Kinobetreiber nur wagen, mit der Vorschau Punkt 8 zu beginnen! Tzz. Während Teilweise wolkig war zum Glück Ruhe - aber dann ging es gleich nach der berühmten Anfangssequenz aus Oben weiter. Aus der Görengruppe ein paar Reihen vor uns, vielleicht auch aus der Teenie-Ecke, kam dann nämlich prompt mehrmals die kluge Frage (und zwar laut, obwohl offensichtlich nicht für den ganzen Saal gedacht) "Ist die jetzt tot?!" Hmmm. Das ist ja auch wirklich eine berechtigte Frage. Immerhin hat niemand gesagt, dass Ellie tot ist. Oder ein Schild hochgehalten, auf dem in großen Lettern "Für all die begriffsstutzigen Gören, die nicht 1 und 1 zusammenzählen können: Ellie ist jetzt tot!!!" stand. Da kann diese Szene also durchaus zu Unklarheiten führen...

Okay, gut, danach kam ja erstmal etwas Action, das Haus fliegt los und so. Darauf konnten sie ihre Aufmerksamkeit anscheinend konzentrieren. Einen der bewegendsten Momente des gesamten Films hatten sie zwar schon zerstört, aber hey! - ist doch nur ein Kinderfilm, ne?  Auch die Auftritte des Riesenvogels und des sprechenden Hundes waren anscheinend interessant genug für sie, um die Klappe zu halten, bis auf gelegentliches Handypiepsen, vermutlich aus der Teenieecke. Man muss ja wissen, wie viele Minuten man im Kino bereits durchgestanden hat.

Nur kamen ja dann leider später die Szenen, in denen Carl mit dem kleinen Russell über dessen Vater spricht. In diesen Szenen passiert leider nichts Dramatisches, und wer interessiert sich schon für Charakterentwicklung. Sofort ging das Gequatsche wieder los, gefolgt von einem lauten "Wieviel Uhr ists eigentlich?". Ja, wirklich, grad ist's auch furchtbar langweilig, da passiert ja gar nix, was ist das denn für ein bescheuerter Film?! Von der Szene, als Carl Ellies altes Buch wieder in die Hand nimmt, fang ich am besten gar nicht erst an...

Natürlich sprangen sie auch alle sofort auf, als der Abspann begann. Da hatte ich aber auch nichts anderes erwartet. Gegen diese Banausen war der verschobene Ton in einer Szene ja gar nichts. Außerdem gehört dieses Problem irgendwie zu diesem Saal dazu. Wenn es kein Tonproblem gibt, fragt man sich schon, ob da irgendwas nicht in Ordnung ist... So schlimm wie vor Jahren in Moulin Rouge, als der Film drei mal angehalten werden musste, weil Ton und Bild dermaßen unpassend waren, habe ich es zumindest aber nicht mehr erlebt.

Tja, was macht man also mit solchen Blagen, die offensichtlich ein erhebliches Aufmerksamkeitsproblem haben (hab gehört, dafür gibt es Tabletten...)? Hätte ich Popcorn gehabt, ich hätte es geworfen. Allerdings hätten die vermutlich zurückgeworfen... Es zeigt auf jeden Fall, dass sich unsere heutige Konsumgesellschaft mit ihrem Drang nach "Schneller, Besser, Billiger" gerade auf Kinder immer negativer auswirkt. Klar, das ist schon länger bekannt, aber es wird immer einfacher, Beispiele dafür zu finden. Ich hatte in letzter Zeit viel Glück mit dem Publikum in den Filmvorstellungen, die ich besucht habe. Gerade wenn man denkt, alles würde sich langsam bessern, dann hat man so ein Erlebnis und verliert wieder die Hoffnung. "Ach, hat sich doch nix geändert; ich hab bisher einfach nur richtig Schwein gehabt." Für jedes total begeisterte 12-jährige Kind in At World's End gibt es fünf nervige Blagen aus Oben.

Damit sich solche Leute nicht mehr in die falschen Filme verwirren,  sollte man vielleicht Hinweise im Kino anbringen: „In diesem Film gibt es Dialoge, bei denen weder etwas explodiert, noch eine Verfolgungsjagd stattfindet, noch lustige Sachen passieren.“ Dann würden sich sicherlich einige nochmal überlegen, ob sie so einen Film wirklich sehen wollen. Oder nicht doch lieber Transformers 2 anschauen.

Meinen Freunden hat der Film übrigens dennoch sehr gut gefallen, und ja, es flossen auch ein paar Tränchen. Nur diesmal nicht bei mir. Dafür war ich zu wütend. Naja, bleibt ja immer noch die DVD.

Samstag, 3. Oktober 2009

Bill Brysons "Shakespeare"

Zur Feier der Tatsache, dass wir es nun endlich vollbracht haben, unseren "Wir über uns"-Text online zu stellen (hat ja auch nur 2 Wochen gedauert...), kommt hier nun eine kleine Buchreview. Vielleicht gibt es heute sogar noch einen Post... wenn ich meine Gedanken genug geordnet habe, um nicht absolut unverständlich vor mich hinzumeckern und mit unfreundlichen Bemerkungen nur so um mich zu schmeißen. Gesternwurde ich nämlich nach langer Zeit wieder einmal Zeuge davon, warum reizüberflutete Gören von heute besser nicht ins Kino gehen sollten. Oder zumindest nicht in ein Meisterwerk wie Oben.


Genug davon,schließlich geht's hier um ein wirklich gutes Buch:
 

Ich bin ein großer Fan von Billy Brysons Büchern. Eine Freundin hat ihn mir empfohlen, also habe ich mit seinem bekanntesten Werk, „Reif für die Insel“, angefangen. Mir gefiel sein lockerer Schreibstil sehr gut. Er schreibt mit sehr viel Humor und bringt, gerade in seinen Reiseberichten, immer wieder kleine Anekdoten oder historische Fakten ein, die oft witzig, aber zumindest immer interessant sind.

Bryson schrieb sein Buch über Shakespeare für die britische „Eminet Lives“-Reihe, die Bücher über wichtige Persönlichkeiten veröffentlicht. Bryson dachte sich, dass diese Reihe ein Buch über Shakespeare gebrauchen könnte, also hat er eins geschrieben. Das Interessante an Shakespeare ist, und Bryson wird nicht müde, uns immer wieder daran zu erinnern, dass wir so gut wie gar nichts über ihn wissen. Wir wissen, wann er geboren wurde, ein wenig über seine Eltern, wir kennen seine Theaterstücke und Sonette, dass er verheiratet war und Kinder hatte, dass er eine zeitlang in London lebte, und wir wissen, wann er gestorben ist.

Was wir nicht wissen, ist so ziemlich alles andere: woher hatte er sein Wissen, seine Bildung (Schule, Reisen...?), welches war sein erstes Theaterstück (egal, was all die Listen sagen – wir wissen nicht, welches Stück zuerst kam, welches als zweites etc.), wie war sein Tagesablauf, war er ein netter Kerl oder nicht, wie sah er aus (denn, so erzählt uns Bryson, die Portraits von Shakespeare basieren entweder auf einem Gemälde, das ihn vielleicht nicht einmal zeigt, oder auf einem, dass einige Zeit nach seinem Tod aus der Erinnerung gezeichnet wurde)...?

Das Buch ist unterteilt in 9 Kapitel, die sich auf bestimmte Abschnitte von Shakespeares Leben beziehen: Die frühen Jahre 1564 – 1585, Die verlorenen Jahre 1585 – 1592, In London, Jahre des Ruhms etc. Bryson wirft natürlich auch einen Blick auf die Theaterstücke, erwähnt einige Kontroversen, die sie hervorriefen bzw. immer noch hervorrufen (kann aus ihnen irgendwie auf Shakespeares Charakter oder seine persönliche Umgebung geschlossen werden? Welches war das erste? Etc.) und erinnert uns daran, dass Shakespeare eine ganze Menge an englischen Worten erfunden hat, die auch heutzutage immer noch in Gebrauch sind, z. B. „horrid“, „distinguishable“ oder „excellent“.

Was mir an diesem Buch ganz besonders gefallen hat, ist, dass Bryson uns sehr viel über die Zeit, in der Shakespeare lebte, erzählt (natürlich, weil wir über den Mann selbst kaum etwas wissen). Er berichtet viel über das Theater allgemein, über die Monarchie, das alltägliche Leben, Shakespeares Autorenkollegen wie Marlowe und Jonson und vieles mehr. Wer sich, so wie ich, sowieso schon für diese Zeit interessiert, bekommt hier interessante Informationen in einem ansprechenden Schreibstil geboten.

Natürlich ignoriert Bryson auch die Theorie nicht, dass Shakespeare nur erfunden war und jemand anders seine Werke schrieb... und er erwähnt ein paar der geduldigen Menschen, die sich durch Unmengen an alten Briefen, Dokumenten, öffentlichen Papieren wühlten, um irgendetwas über Shakespeare zu finden. Und ja, selbst die Schreibweise von „Shakespeare“ ist nicht klar. Welch eine Überraschung!

Für mich ist dies ein sehr unterhaltsamer und interessanter Blick auf Shakespeare und die Zeit, in der er lebte. Leicht zu lesen, sogar im englischen Original (welches ich gelesen habe – die deutsche Fassung besitze ich nicht). Äußerst empfehlenswert!